Ansprechseminar „Gams“ – Lehrreiche Fortbildung im Schwarzwaldhotel Auerhahn
Am Mittwoch, den 15. Oktober 2025, fand im neu eröffneten Schwarzwaldhotel Auerhahn in Schluchsee ein Gamsseminar statt. Veranstalter war der Gamshegering Schwarzwald.
30 angemeldete Teilnehmer durften einer hochinteressanten Veranstaltung von 18:00 bis 22:00 Uhr beiwohnen.
Zu Beginn musste jeder Teilnehmer an vier verschiedenen Gamstrophäen das Alter und Geschlecht ansprechen, seine Einschätzung schriftlich festhalten und abgeben. Diese Bewertungen wurden im Verlauf der Veranstaltung kontrolliert und besprochen.
Der Titel des Seminars lautete „Ansprechseminar Gams“.
Als Referenten wirkten mit:
- Herr Karl-Josef Fuchs, Hegeringleiter Schwarzwald
- Frau Dr. Claudia Senn, Gamsbezirksobfrau des LJV
- Herr Karl-Wilhelm Gutmann, Gamsexperte aus dem Münstertal
Auf der Agenda standen folgende Themen:
- Begrüßung
- „Gams – wie geht das?“
- Gams lebend ansprechen
- Altersbestimmung am erlegten Tier
- Wie wird die Gams in Baden-Württemberg bejagt?
- Feedback, Dank und Verabschiedung
Nach der Begrüßung erläuterte Frau Dr. Senn zunächst die Begriffe „autochthon“ (einheimisch, eingeboren) und „allochthon“ (fremd, auswärtig). Dadurch wurde verdeutlicht, dass das Gamswild nach seiner Ausrottung im 14. Jahrhundert erst 1935 wieder im Schwarzwald eingebürgert wurde und somit im Sinne des JWMG als heimische Wildart gilt.
Veränderte Lebensräume durch Infrastrukturmaßnahmen, moderne Waldwirtschaft, ungelenkter Tourismus, sowie Mutterkuh- und Ziegenhaltung bis in höchste Lagen erschweren dem Gamswild das Überleben im Offenland, sodass es sich zunehmend in den Wald zurückziehen muss. Der Waldumbau infolge des Klimawandels und die damit einhergehenden Forderungen nach immer höheren Abschusszahlen machen dem Gamswild bringen allerdings das Gamswild am meisten in Bedrängnis. Diesen Herausforderungen begegnet das Gamswild in ganz Europa, von daher ist es nichtüberraschend, dass die Bestände überall in Europa tendenziell rückläufig sind.
Nach einer Pause folgten anhand zahlreicher Gamsfotos in realistischen Situationen erneute Ansprechübungen, die sehr detailreich und praxisnah durchgeführt wurden. Bei diesen Ansprechübungen war jeder Seminarteilnehmer gefordert, seine eigene Expertise abzugeben was, das Seminar zu einer besonders lehrreichen und anspruchsvollen Fortbildung machte.
Auch das Thema Hege wurde dabei intensiv behandelt.
Beim zweiten Schwerpunktthema, der Altersbestimmung an der Gamskrucke- wurde das Wachstum der Gamskrucke erklärt und was man alles aus dem Zahnwechsel herauslesen kann. Anschliessend konnte jeder selber die Altersbestimmungen an vielen verschiedenen Gamskrucken vornehmen - unterstützt von Experten wie dem Gmashegegmeinschaftsleiter aus dem Oberen Wiesental, Andreas Bläse, oder dem Gamsobmann aus WT, Uwe Meier, die fachkundig aufklärten.
Anschließend mussten die Teilnehmer die eingangs ausgezählten 4 Gamstrophäen erneut bewerten. Das Ergebnis wurde von den Referenten als sehr zufriedenstellend bezeichnet – ein klarer Lernerfolg für alle Beteiligten!
Bereits jetzt wird darauf hingewiesen, dass sich diese hervorragende Veranstaltung am 25. und 26. April 2026 im Münstertal wiederholen wird.
Ein herzliches Dankeschön an das Organisationsteam und die Referenten – eine rundum gelungene und wertvolle Fortbildung!








