TCRH – Fallwildsuche im ASP-Gebiet

Die Suche nach verendetem Schwarzwild im ASP-Gebiet wäre ohne die ausgebildeten Gespanne nicht möglich.

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Bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ist durch die hohe Virenlast in den Kadavern die Suche nach verendeten Wildschweinen mit speziell ausgebildeten Mensch-Hund- und Drohnenteams ein wichtiger Bestandteil der Seuchenbekämpfung. Herausfordernd ist dabei neben der aufwendigen Ausbildung der Teams auch die Koordination der Einsatzressourcen für die erforderliche Dauerleistung in der Fallwildsuche.

Das TCRH Training Center Retten und Helfen in Mosbach wurde 2021 vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) mit der Ausbildung und Bereitstellung der Kadaversuchteams beauftragt. Fachliche Träger sind der Jagdgebrauchshundverband e.V. und der BRH Bundesverband Rettungshunde e.V.

Bisher wurden 270 Mensch-Hund-Teams, 80 Drohnenteams und viele weitere Einsatzkräfte zur Kadaversuche ausgebildet. Die Hundeführer sind zu je etwa der Hälfte Jäger bzw. Rettungshundeführer.

Seit dem ASP-Ausbruch in Hessen und Baden-Württemberg im Sommer 2024 sind viele der Teams im hoheitlichen Auftrag der zuständigen Ministerien regelmäßig im Einsatz. Auch wird eine Fachberatungs- und Führungsorganisation mit entsprechenden Einsatzmitteln bereitgestellt.

Ergänzend dazu ist das TCRH mit seinen Fachberatern im ASP-Krisenstab mit der Organisation, Planung und Abwicklung des gesamten Stabsbereichs „Suche“ beauftragt.

Im Zeitraum Juni 2024 bis Mai 
2025 wurden an 315 Einsatztagen über 185.000 ha mit Hunden und 218.000 ha mit Drohnen abgesucht. Dabei wurden über 5.500 Schwarzwildkadaver bzw. Knochen gefunden, von denen 2.061 (2.049 in Hessen und 12 in Baden-Württemberg) ASP positiv waren (Stand 09.05.2025).

Hohe Temperaturen, dichte Vegetation, Feuchtgebiete und eine extreme Stechmückenplage erschweren die Suchen für Menschen und Hunde.

Durch den effektiven Einsatz der Suchteams zu Beginn des Ausbruchs ist es gelungen, das Seuchengeschehen einzugrenzen und den Verlauf der Restriktionszonen und Zäune festzulegen. Die Suchen werden auch die nächsten Monate kontinuierlich fortgeführt. Im Kerngebiet sollen möglichst viele der infizierten Kadaver gefunden und aus dem Wald entfernt werden, um so die Infektionskette zu unterbrechen. Parallel dazu werden 
in den Sperrzonen I und II Kontrollsuchen durchgeführt. Dadurch wird regelmäßig überprüft, dass außerhalb der Barrieren keine infizierten Wildschweine verendet sind.

In der Regel werden die Jagdausübungsberechtigten vorab durch die Behörden über Kadaversuchen in ihren Revieren informiert. Durch die dynamische Seuchenlage kann es aber immer wieder zu kurzfristigen Anpassungen der geplanten Suchgebiete kommen. Daher werden die Jagdausübungsberechtigten um Verständnis gebeten, wenn die Vorabinformation über Sucheinsätze in ihrem Revier ausnahmsweise ausfällt.

Dr. Christina Jehle (TCRH)

Weitere Infos unter:
asp.tcrh.de